Die selige Lukardis von Oberweimar (1276-1309)
Am 12. März 1288 kam ein 12 jähriges Mädchen aus Erfurt mit Namen Lukardis in das Kloster nach Oberweimar. Schon bald nach ihrem Eintritt ins Kloster zeigte sich, dass sie von einer tiefen Spiritualität erfüllt war. Sie galt als besonders eifrig in der Erfüllung ihrer Pflichten als Nonne. Im Alter von 20 Jahren übernahm sie im Kloster das Amt der Krankenmeisterin.
Doch bald wurde sie selbst krank. So, wie sie körperlich schwächer wurde, nahm ihr von großer Tiefe geprägter Christusglaube zu. In der Vita sind viele unmittelbar im Glaubensleben verwurzelte Visionen überliefert. Sie erlebte im Geist den Tod der Mutter, führte Gespräche mit Verstorbenen und sah zwei Brände im Kloster voraus. Oft erschien ihr auch Christus, tröstend und ermutigend. Nach solchen Erlebnissen spürte sie an sich selbst die Schmerzen an den Stellen der Wundmale Christi. Nach ein paar Jahren wurden diese Wundmale auch an ihrem Körper sichtbar. Als sie sich entzünden, lässt sie sich heilende Spitzwegerichblätter unter dem Schnee holen. Selbst leidend vollbringt sie Wunderheilungen. Viele Menschen kommen ihretwegen nach Oberweimar.
Lukardis starb am Vorabend des Palmsonntags des Jahrs 1309. Drei Tage lang blieb der Leichnam aufgebahrt, weil so viele Menschen zu der wundertätigen Nonnen strömten, bevor sie in einer Seitenkapelle der Klosterkirche bestattet wurde.
Seit der Seligsprechung durch den Papst ist der 22. März ihr Gedenktag. Auf das Grab gibt es leider heute keine Hinweise mehr.